Die aktuelle China-Politik Deutschlands ist geprägt von einem Spannungsfeld zwischen Kooperation und Konfrontation. Deutschland sieht China als wichtigen Partner in Wirtschaft, Technologie und Kultur, aber auch als systemischen Rivalen.
Kooperation
Deutschland ist Chinas wichtigster Handelspartner in Europa. Im Jahr 2022 betrug der bilaterale Handel 242 Milliarden Euro. Deutschland ist auch ein wichtiger Investor in China. Im Jahr 2022 investierten deutsche Unternehmen 1,5 Milliarden Euro in China.
In den Bereichen Technologie und Forschung kooperieren Deutschland und China in verschiedenen Projekten. So arbeiten die beiden Länder zum Beispiel an der Entwicklung neuer Technologien für erneuerbare Energien und nachhaltige Mobilität.
Konfrontation
Deutschland kritisiert Chinas Menschenrechtsverletzungen, seine repressive Politik in Hongkong und seine aggressive Außenpolitik. Im Jahr 2022 hat Deutschland Sanktionen gegen chinesische Beamte verhängt, die an der Unterdrückung der Uiguren in Xinjiang beteiligt sind.
Neue China-Strategie
Die Bundesregierung hat angekündigt, eine neue China-Strategie zu entwickeln. Diese Strategie soll die Zusammenarbeit mit China stärken, aber auch die Konfrontation mit China bewältigen.
Die neue China-Strategie soll folgende Schwerpunkte haben:
- Wirtschaftliche Zusammenarbeit: Deutschland will seine wirtschaftlichen Beziehungen zu China weiter ausbauen.
- Technologiepolitik: Deutschland will mit China kooperieren, um die Entwicklung neuer Technologien voranzutreiben.
- Menschenrechte: Deutschland will Chinas Menschenrechtsverletzungen weiterhin kritisieren.
- Außenpolitik: Deutschland will mit China an einer friedlichen und stabilen Weltordnung arbeiten.
Die neue China-Strategie soll im Jahr 2023 vorgestellt werden.
Ausblick
Die Beziehungen zwischen Deutschland und China werden in den kommenden Jahren weiter schwierig bleiben. Deutschland wird versuchen, die Zusammenarbeit mit China zu stärken, aber auch die Konfrontation mit China zu bewältigen.
Mythos China
In seinem Artikel „Mythos China – Warum wir das Land nicht verstehen können und wollen“ argumentiert der Autor Michael Lüders, dass wir im Westen China nicht verstehen können, weil wir es nicht verstehen wollen. Er führt dafür mehrere Gründe an:
- Wir haben eine andere kulturelle Prägung. China ist ein Land mit einer langen und reichen Geschichte und Kultur, die sich stark von der westlichen unterscheidet. Dies führt dazu, dass wir die chinesische Sichtweise auf die Welt oft nicht verstehen.
- Wir haben ein verzerrtes Bild von China. Die westliche Berichterstattung über China ist oft negativ und einseitig. Dies führt dazu, dass wir China als ein Land sehen, das fremd und gefährlich ist.
- Wir haben eine Angst vor China. Chinas Aufstieg zur Weltmacht stellt für den Westen eine Herausforderung dar. Dies führt dazu, dass wir China als eine Bedrohung sehen.
Lüders argumentiert, dass wir diese Hindernisse überwinden müssen, wenn wir China verstehen wollen. Er fordert eine differenzierte Berichterstattung über China und einen Dialog zwischen China und dem Westen.
Hier sind die wichtigsten Punkte des Artikels:
- Wir im Westen verstehen China nicht, weil wir es nicht verstehen wollen.
- Gründe dafür sind unsere andere kulturelle Prägung, ein verzerrtes Bild von China und Angst vor China.
- Wir müssen diese Hindernisse überwinden, wenn wir China verstehen wollen.
Zusätzliche Informationen:
- Der Autor Michael Lüders ist Sinologe und Politikwissenschaftler. Er ist Autor zahlreicher Bücher und Artikel über China.
- Der Artikel wurde am 22. August 2023 in der Online-Zeitschrift Telepolis veröffentlicht.
Fazit:
Lüders Argumentation ist ein wichtiger Beitrag zum Verständnis Chinas. Er zeigt, dass wir unsere eigene Perspektive hinterfragen müssen, wenn wir China verstehen wollen.